Freitag, 17. Februar 2012

DIY Uropas Wollfilz-Schützenjacke im neuen Look

Ich hatte schon lange die alte Schützenjacke meines Urgroßvaters bei meinen Stoffen liegen. Immer mal wieder nahm ich die olle Joppe in die Hände, weil ich überlegte diese oder jene Idee in die Tat umzusezten. Schlussendlich blieb es immer wieder dabei die Orden an der Jacke anzusehen. Der Respekt vor der Zerstörung des vor dem Container geretteten Erbes war größer, als der Reiz es immer in veränderter Form bei sich zu tragen. Ich hab's lange nicht geschafft.

Letztens träumte ich von meiner Mutter, wie sie mit der Großmutter (die mir noch immer so sehr fehlt) ins Jenseits telefonierte. Nein, ich habe keinen Knall, das ist einer meiner harmlosen Träume. Ich habe schon überlegt, eine eigene Rubrik für die Träume aufzumachen, aber es ist irgendwie so abgefahren, dass ich das nicht in mein Tagebuch schreiben will, was da nahezu allnächtlich in meinem Kopf passiert. Aber schon ganz interessant, meine Nachtwelt.

Oh, ich schweife ab. Also, zurück zum roten Faden. Mutti und Omi telefonierten mit einem orangefarbenen vorsintflutlichen Tastentelefon, das nirgends in eine Wand führte und das ich nie zuvor bewusst gesehen habe... ach je die Details erspare ich mit. Jedenfall dachte ich nach dem Erwachen über einige alte Schätzchen nach und beschloss auch: die nächste Idee mit Uropas Wollfilzjacke wird einfach umgesetzt. Nix da mit Orden anschauen. So und ich habe es gemacht.
Der erste Schnitt war wie eine OP und jeder Quadratzentimeter weniger Jacke hat mir weh getan, vor allem, als ich mich verplante und ein Teil als unrettbar kategorisieren und entsorgen musste.

Aber jetzt ist alles gut, ich freue mich sehr über die entstanden Sachen und meine heimlichen Gedanken an das innere Zuhause, wenn ich sie benutze. Auch habe ich noch etwas von der Jacke übrig. Darus möchte ich eine Tasche nähen, an die auch einige der Orden kommen. Für die bisher entstandenen Teile habe ich Perlen als Knöpfe gewäht. Sie sind so elegant, passen zu grauem Filz und sind ja auch irgendwie der Trauerschmuck. So haut die Sache doch hin. Ich freu mich sehr darüber.


Je ein Täschchen für meine Handys, eines für die Visitenkarten und eine Rolle für meine EGo-T... hm, die finde ich besonders schön und die erkennt man so schlecht. Ich versuche es nochmal mit einem Ausschnitt
Das eigentliche Behältnis habe ich als rundes Täschchen genäht und der Verschluss bildet eine Umwicklung. Mein Ansinnen war, den "echten" Zigarrencharme und auch noch zusätzlichen Schutz zu erwirken.

8 Kommentare:

  1. Jetzt musste ich gerade erstmal die EGo-T googeln ;o) Null Ahnung, habe noch nie geraucht...Die Teilchen sind sehr schön geworden! Und ich kann das soooo gut nachvollziehen, mit dem Anschneiden ;o) Deshalb hab ich auch bisher nur Kleines genäht und keine Kleidung - weil ich so große Stoffteile nicht anschneiden und zerschneiden mag....wie immer süße geschrieben!!!
    Was den Spatzen angeht: hab bislang noch keine Kollektion, das war die Einlösung meiner Verlosung, die Gewinner durften sich etwas wünschen: Farbe/Thema und Markus hat sich nen Spatz gewünscht...Aber alle Teile, die ich im Shop (ist tatsächlich Dawanda) hab, kann ich mit Wunsch-Motiven bemalen. Die individuellen Aufträge machen eh am meisten Spaß!
    Ganz liebe Grüße,
    Irina

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  2. Ich habe so vor mich hin gedacht und gewerkelt. die Nähprofis, die sich hier so tummeln, würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denke ich (-: Ich habe "meinen" Auftrag für dich übrigens schon im Kopf ...und auch schon länger, ich wärte nur noch auf den passenden Anlass.

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  3. Ich habe neulich Opas alten Janker im Schrank entdeckt, weiss auch nicht warum ich mich von dem bisher nicht trennen konnte. Hab aber auch drüber nachgesinnt, ob ich ihn zerstückel.
    Die Täschchen sind wirklich spitze geworden!
    Liebe Grüße
    Wolke

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  4. Hihi, Du bist ja süß! Am besten regeln wir alles Weitere per mail, oder? Hab hier keine Adresse gefunden - meine ist info@die-herzenswerkstatt.de
    Es hängt von den Weißwarepreisen ab und wie lang ich für das Motiv in etwa brauche. Aber ich bin immernoch deutlich günstiger als diverse Porzellanhersteller - nur dass es bei mir ein Einzelstück und handbemalt ist, kein Schiebebild...Wir kriegen das sicherlich hin ;o) Normalerweise brauche ich etwa ne Woche - hängt von den Bränden ab, weil ich immer ein wenig sammele, bevor ich den Ofen anstelle.
    Dann schieß mal los, was für eine Idee hast Du denn?

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  5. Das hast Du aber sehr schön und geschickt gemacht!!
    Danke für Deinen Kommi. Und des Rätsels Lösung lautet: Durchhaltevermögen und ein langer Atem und natürlich die richtige Methode.
    Ich war ja sonst immer schlank. Die ca. 18 Jahre Mopsdasein haben nun genügt! ;o))
    LG und schönes Wochenende!!

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  6. Vielen Dank für deine lieben Worte. Wie schön, denn ich hab schon oft an dich denken müssen.
    Das Hühnerdapperl hat am 15.2 eröffnet und ich hab´s auch gerade gepostet:-) Kannst ja mal einen Blick d´rauf werfen.
    Das zerschnipseln hat sich aber gelohnt. Tolle Sachen hast du da gezaubert.
    Ganz herzliche Grüße,
    Manuela

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    1. Na Manuela, da nehme ich die virtuellen Beine in die Hand und husche mal sofort zu dir rüber!

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  7. na, hast Du Dich endlich getraut?!
    Schön geworden, obwohl Du ja eigentlich keine graue Maus bist!

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