So, heute war es soweit. Seit Jahren lässt SIE mir die Duschtür einen Spalt offen, weil ich draußen stehe und das von IHR erwarte. Verzehrt und verzerrt habe ich mich vor diesem Spalt. Jeden Abend das gleiche! Duschtür auf, großartige Wärme kommt raus, eine Menge herrlichster Rinnsale laden zur Hascherei ein und Sie ergeht sich in völliger Entspannung. Perfekt eigentlich. Die dumme Sache ist nur die Nässe, die damit einhergeht. Ich begreife nicht, warum SIE diese herrlichsten Momente des Tage unbedingt und ausgerechnet dann inszeniert, wenn so viel Nasses da ist. Seit Jahren warte ich darauf, dass es mal anders läuft. Ich habe Abend für Abend den Kopf zu IHR, der schönen Wärme und den reizvollen Wasserfäden reingesteckt und dabei mein schönstes Gesicht zurechtgelegt. Keine Chance all die Jahre blieb es nass da drinnen. Und wenn es trocken wurde war der Zauber vorbei.
Heute habe ich es nun getan. Einfach so. Ich bin da reinspaziert - was soll ich sagen, es war toll! Ich strich um IHRE Beine, ich fing die wabernden Wasserstriche, jagte den Schaum, der auf dem Abflussstrudel toste. Eine großartige Sache ist das und wohl der Beweis meiner lang gehegten Hypothese: ich bin keine Katze und ich war auch nie eine! Wer das behauptet lügt, schließlich kann ich die Biester nicht ausstehen. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, sollte ich's vielleicht auch mit denen mal probieren. Nicht dass ich nochmal so großartige Ereignisse jahrelang verpasse, nur weil sie angeblich nicht zu mir passen.
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