Dienstag, 1. Februar 2011

Zumutung

Wahrhaftig! Das ist es: eine Zumutung! 

Und wenn ich das auf ganz dezente Weise nach wochenlanger Duldung mal zum Ausdruck bringe, dann habe ich keine helle Aufregung, sondern Beachtung verdient. Mit reifen 15 Jahren wird man wohl mal gepflegt unter die Treppe urinieren dürfen, wenn man schon sonst alles still erduldet. Passt ja sonst auch keiner darauf auf, was ich den ganzen Tag mache, um mein Überleben zu sichern.

Es hätte mir ein schlechtes Zeichen sein sollen, als Kisten in allen Zimmern gestapelt wurden. Ist ja nicht zum ersten Mal passiert. Aber so ist das mit dem Vertrauen. Schamlos wird es ausgenutzt. Dann das ganze Gewühle - und jeden Tag wurde etwas umgestellt oder verschwand gar. 

Schließlich der Supergau! Verschleppung. Als ich es merkte war es zu spät. Gut, hab ich mir gedacht, hier kommst du nicht raus, sei Weise, begehre nicht auf und wenn du Angst hast, dann sei eben neugierig. 

Ein guter Plan soweit, man kennt ja seine Leute und ich durfte sogar in einem Bett schlafen und meinem Flehen um ein wenig Frischluft wurde auch nachgegeben. 

Schön ist anders, dachte ich mir und vermisste meinen alten Garten. Hier riecht es anders, hier sieht es anders aus und ich kann mich einfach nicht orientieren. Somit habe inzwischen die Wahl zwischen Pest und Cholera: ich hoffe auf Heimkehr, was aber erneutes Einpacken - samt meiner Wenigkeit - hieße!

Gegen die Hölle die mir noch bevorstand, ist der Garten allerdings geradezu paradiesisch. Ganz allein wurde ich zurückgelassen  und dann kam das Monster. Es saß nicht nur im Garten, es schlich sich ins Haus. Es aß mein Essen, schlief auf meinem Lager, es benutzte meine Toilette und belästigte mich penetrant. Aber nur dann, wenn ich allein war.

Riesig, stark, jung. Aber nicht mit mir! Ich hatte Angst und musste neugierig sein. Hatte ich mir ja so vorgenommen und überdies war ja auch mal wieder niemand da, der mich oder mein Hab und Gut verteidigt hätte. 

Ich fiel, ich blutete, ich eiterte, ich hatte Fieber, ich pinkelte ein bisschen vor den Augen meiner Leute in den Flur. 
 
Das Ende vom Lied: ich verdaute die Niederlage und widerliche Medikamente.

Ja, dann ist SIE zur Stelle: wenn man seine Ruhe will! Dann werden einem zu allem Überfluss auch noch bittere Pillen in den geschundenen Körper gepresst. 

Nachtrag: Habe ich das wirklich geschrieben? Das alles muss in einem früheren Leben passiert sein. Es ist super hier. War ich je woanders? Sollte es den Kampf je gegeben haben, so hat er sich gelohnt. SIE hat mir einen Haustürschlüssel gegeben. Schwuchtelig pink, aber doch wenigstens für eine ganz persönliche Tür. Das Monster ist ausgesperrt und unter der Treppe habe ich jetzt ein gemütliches zweites Katzenklo.

Also alles richtig gemacht - angepisst sein rentiert sich!

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